Entwicklung integrierter kommunaler Strategien

zur Gesundheitsförderung in Mecklenburg-Vorpommern

Wir zeigen Ihnen einzelne Handlungsschritte, die einen möglichen Prozess zur nachhaltigen Gesundheitsförderung in Mecklenburg-Vorpommern unterstützen. Die einzelnen Schritte werden kurz erklärt und mit Ideen zur Umsetzung dargestellt.

Lassen Sie sich nicht von der Fülle abschrecken: Es müssen nicht zwingend alle Schritte von Ihnen durchlaufen werden. Wir unterstützen Sie selbstverständlich gerne bei jedem der einzelnen Schritte.

Sensibilisierung und Gewinnung von Akteuren

Grundvorausetzung für die nachhaltige Entwicklung einer integrierten kommunalen Strategie zur Gesundheitsförderung ist ein gemeinsames Verständnis der Kommune über grundlegende Beweggründe und die Bedeutung der Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt. Wir brauchen in Mecklenburg-Vorpommern interessierte und motivierte Gemeinden, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchten und bereit sind, sich auf den Entwicklungsprozess einzulassen.

Interessensbekundung und Sicherstellung organisatorischer Rahmenbedingungen

Interessierte Kommunen, die sich gemeinsam mit uns, auf den Weg zu einer gesunden Kommune zu machen, entscheiden sich dafür gewisse organisatorische Rahmenbedingungen (z. B. Ansprechpartner in der Kommune), die mindestens über den Zeitraum der Begleitung der LVG geht, zu schaffen.

Bestandsaufnahme vorhandener Aktivitäten und Strukturen – Erhebung strukturellen
und ideeller Gegebenheiten in der Kommune

Grundlage für ein kommunales Konzept ist eine Bestandserhebung in der Kommune. Die Bestandsaufnahme zeigt bereits vorhandene Ressourcen auf. Erfasst werden z. B. Einrichtungen der Infrastruktur und Versorgung, Netzwerke, Programme, Projekte und Angeboten.

Analyse möglicher Schwerpunkte und Handlungsfelder

Die Kommune bereitet die Ergebnisse der Bestandsanalyse anschaulich auf und ergänzt ggf. Punkte im direkten Gespräch mit der LVG. Aus der ersten Auflistung können Schwerpunkte und Handlungsfelder abgeleitet werden.

Bedarfsanalyse und Identifizierung von Bedürfnissen

Nachhaltige kommunale Konzepte/Strategien benötigen immer die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern (Partizipation). Mitsprache steht bei Aktivitäten in der Gesundheitsförderung weit oben. Die Beteiligten können sich eher mit Entscheidungen identifizieren an denen sie auch selbst beteiligt waren. Dadurch erhalten sie in wertschätzender Weise ihre Expertenfunktion für ein gesundes Leben in der Kommune. Im besten Fall werden die Bürgerinnen und Bürger so früh wie möglich in den Prozess eingebunden und können auf Augenhöhe diskutieren.

Datengestützte Bedarfsbestätigung auf Basis identifizierter Bedürfnisse

Nachdem die identifizierten Schwerpunkte und Bedürfnisse als tatsächlicher Bedarf ausgewiesen werden können, erfolgt ein Abgleich mit Gesundheits- und Sozialdaten. Gegebenenfalls ist eine Neuerhebung relevanter Daten notwendig. Alternativ: Datengestützte Bedarfserhebung mit partizipativer Einbindung der Bürgerinnen und Bürger.

Alternativ zur datengestützten Bedarfsbestätigung, kann auch zu Beginn mit der datengestützten Bedarfserhebung gestartet werden. Wichtig ist es, die identifizierten Bedarfe der Bevölkerung vorzustellen und sie so mit einzubinden. Eine Beteiligung kann z. B. durch die Bürger gewählte Schwerpunktsetzung erfolgen.

Entwicklung eines bedarfsorientierten Handlungskonzeptes

Nach Festlegung einer oder mehrerer Handlungsschwerpunkte, wird ein Konzept erstellt. Es umfasst eine konkrete Zielstellung, einzelne Handlungsschritte, Meilensteine und Kriterien für die Prozess- und Ergebnisevaluation. In die Konzeptentwicklung werden im besten Fall Bürgerinnen und Bürger aktiv eingebunden.

Umsetzung definierter Handlungsschritte und Aktivitäten zur Zielerreichung

An dieser Stelle folgt die Umsetzung der im Konzept festgelegten Aufgaben und Aktivitäten. Die Steuerungsgruppe gewinnt weitere Partner und baut sich ein kommunales Netzwerk auf. Alle Beteiligten definieren die Verantwortlichkeiten im Netzwerk gemeinsam. Die ständige Dokumentation ermöglicht eine effektive Prozessevaluation und kann die Transparenz der Arbeit erhöhen.

Prozessabschluss und Evaluation der Zielerreichung

Zum Abschluss der geplanten Aktivitäten wird auf Grundlage der Ergebnisse und Dokumentation eine Bewertung der Zielerreichung vorgenommen. So wird die Entscheidung getroffen, ob der vorher ermittelte Bedarf gedeckt wurde oder weitere Aktivitäten erfolgen müssen.

Weitere Schritte zur Fortsetzung der kommunalen Strategieentwicklung

Nach Abschluss eines Schwerpunktes können Sie auf eigenen Wunsch den Entwicklungsprozess mit einem weiteren Schwerpunkt durchlaufen. Sie sind nun in der Lage, weiter an Ihrer gesundheitsförderlichen Gesamtstrategie zu arbeiten. Arbeiten Sie mit vorhandenen Strukturen, Netzwerken, Kontakten oder bereits vorhandenen Angeboten, um Synergien zu nutzen und Doppelstrukturen zu vermeiden. Mögliche weitere Ansatzpunkte können beispielsweise Übergänge zwischen einzelnen Lebensphasen sein (z. B. Kita – Schule, Erwerbsleben – Renteneintritt). Wir ziehen uns an dieser Stelle etwas zurück, stehen Ihnen im Rahmen unserer Beratungsfunktion und vorhandenen Projektkapazitäten zur Verfügung.